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ETF (Exchange Traded Fund) – Anlageklassen auf einem Blick

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein Investmentfonds. Es werden also Gelder von Investoren eingesammelt und durch diesen Fonds dann investiert. Das für den Anleger Besondere am ETF ist jedoch, dass dies meistens passiv passiert und nicht aktiv durch einen Fondsverwalter. Dadurch sind die Kosten eines ETFs im Vergleich zu einem aktiv gemanagten Fonds in der Regel vergleichsweise niedrig.

Wie funktioniert denn das?

Häufig werden ETFs auch Indexfonds genannt, dass bedeutet, sie bilden einen bestimmten Index ab. Jetzt fragst du dich vielleicht, was eigentlich ein Index ist. Ein bekannter Börsenindex ist zum Beispiel der Deutsche Aktienindex (DAX). Ein Börsenindex bildet den Wert einer bestimmten Menge Wertpapiere ab. Im Beispiel DAX wären das die Werte der größten 30 deutschen Unternehmen, die an der Börse vertreten sind. Neben dem DAX gibt es aber noch eine große Zahl weiterer Indizes. Ein sehr bekannter Index ist zum Beispiel der MSCI World, der über 1600 Unternehmenswerte aus 23 Industrieländern repräsentiert. Ein ETF macht sich nun einen solchen Index zunutze und investiert automatisch in die Unternehmen, die in diesem Index vertreten sind.

Was sind die Vorteile von ETFs?

ETFs ermöglichen, auch mit einer geringen Anlagesumme breit zu diversifizieren. Wenn man zum Beispiel einen Anteil von einem MSCI World ETF erwirbt, hat man automatisch in über 1600 Unternehmen investiert. Dies durch einzelne Aktienkäufe zu realisieren ist sehr kapitalaufwendig.

Die Kosten für einen ETF sind im Vergleich zu aktiven Investmentfonds (also Investmentfonds, die aktiv durch einen Fondsmanager verwaltet werden) sehr gering. Normalerweise liegen die laufenden Kosten für einen ETF bei 0,1 bis 0,5 % pro Jahr.

Was sind die Nachteile von ETFs?

Ein ETF ist zwar günstig, jedoch nicht kostenlos. In Bezug auf die Haltungskosten ist es günstiger, in einzelne Aktien zu investieren. Da man jedoch auch für den Erwerb der Aktien zahlen muss, wird es auch sehr kostenintensiv, wenn man sich sehr viele verschiedene Aktien in kleinen Mengen kaufen möchte.

Man investiert meist in einen relativ breiten Index. Wenn man nun besondere Anlagevorstellungen hat, wie zum Beispiel, ich möchte in den DAX investieren, aber ohne diese drei bestimmten Unternehmen, so kann man dies nicht über einen ETF abbilden. Außer natürlich, es gibt zufällig genau diesen Index.

Für wen eignen sich ETFs?

Meiner Meinung nach sind ETFs etwas für Anleger, die eine breite Diversifikation wünschen und nicht viel Zeit für einzelne Aktienanalysen aufbringen wollen. Das trifft auch auf mich zu, daher sind ETFs auch die größte Position in meinem Portfolio. Es gibt aber natürlich nicht nur den einen ETF, sondern auch hier braucht man eine gewisse Strategie, welche Indizes man in seinem Portfolio haben möchte.

Welche ETFs sind denn gut?

Es gibt die sogenannten „Brot und Butter ETFs“, die so breit aufgestellt sind, das man damit maximal diversifiziert ist und an der positiven Entwicklung des Gesamtmarktes beteiligt ist. Häufig werden solche Portfolios auch Weltportfolios genannt, da sie nahezu über die ganze Welt diversifizieren. Ein sehr bekannter Index ist hier der ACWI (All Country World Index). Er investiert in ca. 50 Länder auf der ganzen Welt, sowohl in Industrieländer als auch in Entwicklungsländer. Da dieser Index relativ groß ist, sind die zugehörigen ETFs auch etwas kostenintensiver. Eine gute Alternative kann die Investition in den reinen World Index (World Core, entwicklerte Länder oder auch developed markets genannt) plus den Emerging Markets Index sein. Dabei ist darauf zu achten, dass der Anteil von Emerging Markets deutlich geringer sein sollte, als der World Anteil, da die Entwicklungsländer deutlich geringer in Bezug auf die Marktkapitalisierung vertreten sind. Es gibt jedoch noch eine Vielzahl von weiteren ETFs. Falls du dich weiter zu diesem Thema informieren möchtest, schau doch mal auf der Seite justETF vorbei. Dort gibt es auch diverse Musterpolios.

Ich hoffe, du hast nun einen guten Einstieg und Überblick über ETFs bekommen und Lust, dich eingehender damit zu beschäftigen. Es gilt wie immer, informiere dich gut, bevor du in irgendwas investierst. Dieser Artikel reicht dafür nicht aus. Es handelt sich hierbei um keine Kaufempfehlung oder Beratung, sondern um meine persönliche Meinung.

Bis zur nächsten Woche,

Carsten Elfers