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Zwischen Angst und Gier

Die Börse pendelt stets zwischen Angst und Gier. Man hat die Angst, sein Geld zu verlieren und die Gier, möglichst viel Geld zu erlangen. Ein Versuch, dieses Gefühl der Marktteilnehmer zu messen findet man beim Fear & Greed Index von CNN. Es ist eigentlich weniger ein Index als eine Art Ampel oder Angst-/Gier-Barometer. Dieser Index benutzt verschiedene Indikatoren, um abzuleiten, ob die Teilnehmer am Aktienmarkt derzeit eher ängstlich oder eher gierig sind. Grob gesagt, deutet ein ängstlicher Markt darauf hin, dass die Kurse fallen und ein gieriger Markt, dass die Kurse steigen. Dabei werden sowohl die aktuellen Aktienkurse über die Zeit betrachtet (Stock Price Stength, Market Momentum) als auch weitere Indikatoren wie zum Beispiel das Verhältnis von Investitionen in Anleihen zu Aktien (Safe Haven Demand) oder das Verhältnis der Put/Call-Optionsgeschäfte (Put Call Options).

Was nutzt mir das Angst-/Gier-Barometer für meine Investitionen?

Nun stellt sich natürlich die Frage, ob man eher kaufen sollte, wenn die Angst dominiert oder wenn die Gier ruft? Die Antwort darauf dürfte wohl klar sein: Keine Ahnung! Denn die Entwicklung an der Börse kann wohl kaum durch diese Ampel vorhergesagt werden. Nun gibt es selbstverständlich die Börsenweisheit, dass man die Angst des Marktes ausnutzen soll, also kaufen sollte, wenn die Angst überwiegt. Es kann aber niemand sagen, wie lange die Angst anhalten wird und ob nicht doch noch andere Faktoren für einen Anstieg der Börsenkurse sorgen werden. Vielleicht kauft man Aktien in einer Angst-Phase und die Kurse sinken weiter. Vielleicht wartet man aber auch ab und verpasst den Zeitpunkt, an dem die Kurse wieder steigen und verpasst dadurch wichtige Gewinne. Häufig wird daher geraten, auf Markettiming ganz zu verzichten und lieber die Zeit im Markt zu nutzen, wie zum Beispiel in diesem Artikel beschrieben. Um das Risiko zu senken, eine größere Investition in einem Börsenhoch zu tätigen, kann man bei größeren Investitionen diese in Tranchen tätigen. Zum Beispiel die Hälfte sofort investieren, die andere Hälfte in einem Jahr. Damit verzichtet man vielleicht auf Rendite, aber genauso auch auf das Risiko, ein Pechvogel zu sein.

Bis zum nächsten Mal,

Carsten Elfers