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Der Zweck der Existenz

Was ist der Zweck meiner Existenz? Nach dem Lesen der ersten Seiten des Buchs Big Five for Life von John Strelecky stellt man sich genau diese Frage. Aber was ist die Antwort darauf? Das muss wohl jeder für sich selber herausfinden. Im Leben glücklich zu sein, sollte ein Teil dieser Antwort sein. Man kann hier auf viele Gedanken kommen. Ein unromantischer, aber dennoch natürlicher Zweck wäre, dass man sich zur Arterhaltung fortpflanzen sollte. Vielleicht kann man sogar beides Kombinieren und seine Erfüllung (oder einen Teil davon) im Familienleben finden. Möglicherweise hat man seine Berufung gefunden und geht in seiner Arbeit vollständig auf. Vielleicht gibt es auch einfach keine Antwort darauf und vielleicht sollte man auch gar nicht erst versuchen, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Wer will schon einfach nur seinen Zweck erfüllen? Falls du doch neugierig bist und deinen Zweck finden möchtest, kann ich dir ein kleines Gedankenexperiment anbieten, eine Möglichkeit, wie du prüfen kannst, ob du deinen Zweck erfüllst (ja, auch das klingt wieder wahnsinnig unromantisch).

Die Lebensbilanz – Ein Gedankenexperiment

Ein Gedankenexperiment, um zu prüfen, ob man seinen Zweck im Leben erfüllt, ist die Bilanz des Lebens. Damit ist keine finanzielle Bilanz gemeint und auch keine Klimabilanz, sondern ein viel abstrakteres Konstrukt: Eine Bilanz über dein Leben und aller für dich wichtigen Aspekte bzw. Werte. Man kann die Klimabilanz als Beispiel heranziehen, um den Gedanken klar zu machen. Sagen wir, es wird ein Produkt hergestellt und bei der Herstellung würde eine bestimmte Menge CO2 ausgestoßen. Wenn der Hersteller nun zum Beispiel so viele Bäume pflanzt (die er sonst nicht gepflanzt hätte), um die gleiche Menge CO2 wieder zu entziehen, dann spricht man von einer neutralen Klimabilanz. Wenn sogar mehr Bäume gepflanzt würden, dann wäre es sogar eine positive Bilanz. Das Gleiche könnte man nun auf Aspekte seines Lebens anwenden. Der Zweck ist also, eine positive Bilanz zu erreichen. Man stellt sich die Frage, was steuere ich Positives für mich, meine Familie, mein Umfeld oder zur Welt bei. Habe ich einen positiven Einfluss auf mein Umfeld? Ist also meine Lebensbilanz positiv? Auf diese Weise kann man verschiedene Aspekte seines Lebens betrachten und überlegen, wo man seine Bilanz verbessern könnte. Der Zweck des Lebens ist vielleicht einfach eine positive Bilanz zu hinterlassen, um am Ende sagen zu können: Gut, das ich da war. Es bleibt aber immer noch die Frage, zu welchen Aspekten man eine solche Bilanz bilden will. Einen Hinweis darauf geben dir vielleicht die Werte, die dir wichtig sind.

Bist du ein liebevoller Vater oder eine liebevolle Mutter? Hast du die Fähigkeit, deine Kollegen besonders zu motivieren? Lebst du im Einklang mit der Umwelt? Bist du wertvoll für deinen Arbeitgeber oder dein Unternehmen? Setzt du dich besonders für Menschenrechte ein?

Dies ist nur eine kleine Auswahl an „Bilanzen“, die du dir überlegen könntest. Überlege, wo du einen positiven Einfluss auf die Welt nimmst und vielleicht auch, wo du einen negativen Einfluss hast. Falls deine Bilanz nicht positiv ist, überlege dir, wie du das vielleicht ändern kannst.

Wenn du Lust hast, gönne dir doch einmal richtig viel Ruhe und überlege dir auch einmal, was dir wichtig ist und wo du eine positive Bilanz haben möchtest. Daraus ergeben sich vielleicht persönliche Ziele, die dir zuvor noch nicht bewusst waren.

Bis zum nächsten Mal,

Carsten Elfers