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Diversifikation und Korrelation

Was ist Diversifikation und Korrelation?

Unter Diversifikation versteht man die Verteilung seines Investments in unterschiedliche Anlagen oder Anlageklassen, die möglichst eine geringe Abhängigkeit zueinander haben. Diese Abhängigkeit bezeichnet man auch als Korrelation. Diversifikation und Korrelation gehen daher Hand in Hand.

Was ist schlechte Diversifikation?

Wenn du zum Beispiel dein ganzes Vermögen in ein Unternehmen investierst und dieses Unternehmen ist nicht mehr solvent, hast du womöglich dein gesamtes Vermögen verloren. Deine Investition wäre somit sehr schlecht diversifiziert, da der Totalverlust deines gesamten Vermögens von nur einem Unternehmen abhängt. Wenn du dein Vermögen aber auf zwei Unternehmen verteilst, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass beide Unternehmen in die Insolvenz gehen und du dein gesamtes Vermögen verlierst. Und genau das ist der große Vorteil der Diversifikation. Diversifikation funktioniert aber nicht gut, wenn deine Investitionen stark korrelieren. Wenn du zum Beispiel in zwei Automobilunternehmen investierst und der Automobilindustrie geht es allgemein schlecht, werden beide Unternehmenswerte gleichzeitig stark im Wert fallen. Wenn zwei Werte stets gleichzeitig im Wert fallen (oder auch steigen) spricht man von einer starken Korrelation.

Welches Ziel will man durch die Diversifikation erreichen?

Das Ziel sollte eine möglichst breite Diversifikation sein. Zwei Unternehmen sind da nicht besonders viel. Eine gute Diversifikation über verschiedene Branchen, Länder und Unternehmen hinweg wäre wünschenswert. Das ist zum Beispiel an der Börse durch sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds) umzusetzen, die in der Regel sehr viele Unternehmensanteile in einem Wertpapier vereinen, dazu aber später mehr. Eine gute Diversifikation erfolgt aber auch über verschiedene Anlageklassen hinweg. Das bedeutet, du solltest vielleicht nicht dein gesamtes Kapital in Unternehmensbeteiligungen an der Börse fließen lassen, sondern auch andere Anlageklassen wählen. Sollte es zum Beispiel einen lang andauernden wirtschaftlichen Abschwung geben, wäre es ratsam, auch Investitionen getätigt zu haben, die nicht stark mit dem Wert der Unternehmen an der Börse korrelieren.

Diversifikation über verschiedene Anlageklassen

Das Verlustrisiko kann weiter gesenkt werden, indem man in mehrere unterschiedliche Anlageklassen investiert, die möglichst wenig miteinander korrelieren. Man könnte zum Beispiel einen Teil in Unternehmen investieren und einen Teil in Immobilien, wenn man davon ausgeht, dass Immobilienpreise nicht stark mit Unternehmenswerten korrelieren. Man könnte auch noch weiter diversifizieren, zum Beispiel über Anlageklassen wie Gold, Anleihen oder P2P-Kredite. Damit erhöht sich das Risiko, dass eine Anlageklasse dabei ist, die an Wert verlieren wird. Es verringert sich aber gleichzeitig auch das Risiko, dass alle Anlageklassen an Wert verlieren oder es zu einem Totalverlust deines Kapitals kommt.

Diversifikation ist wohl das wichtigste Instrument, um seine Rendite zu sichern.

Was wäre denn klug?

Was man haben möchte, ist eine Investition in unterschiedliche Anlageklassen, die nicht stark miteinander korrelieren, aber dennoch eine angemessene Rendite versprechen bei vergleichbar niedrigem Risiko. Dabei muss man eine Entscheidung treffen, mit der man sich wohlfühlt. Es gibt diverse Anlageklassen mit jeweils völlig unterschiedlichen Eigenschaften. Welche Rendite zu erwarten ist, wie die Anlageklassen vermutlich in Zukunft korrelieren werden und welche Risiken sich dahinter verbergen kann zum Teil aufgrund historischer Daten vermutet werden. Es gilt aber immer, dass niemand eine magische Glaskugel hat und sicher sagen kann, wie sich die Anlageklassen zukünftig entwickeln werden. Hier musst du dir deine eigene Meinung bilden. Da niemand in die Zukunft blicken kann, ist eine gute Diversifikation stets von besonderem Wert. Wie man diese Diversifikation gestalten kann und welche unterschiedlichen Anlageklassen es überhaupt gibt, werde ich in den nächsten Wochen noch vorstellen.

Wie finde ich die Korrelation heraus?

Um dich tiefer mit der Korrelation vertraut zu machen, kann ich dir die Finanz-Skills Seite empfehlen, die die Korrelation anschaulich erklärt. Wenn du soweit bist, dass du die Korrelation berechnen lassen möchtest, kannst du einmal bei deinem Onlinebroker (falls du bereits einen hast) schauen. Dort gibt es manchmal die Möglichkeit, sich die Korrelation verschiedener Wertpapiere zueinander anzeigen zu lassen. Alternativ gibt es beim Portfolio Visualizer die Möglichkeit, sich die Korrelation zwischen einigen Wertpapieren berechnen zu lassen. Viel Spaß beim selbst probieren!

Ich hoffe, du bekommst nun eine Vorstellung davon, was man unter Diversifikation versteht und warum die Korrelation für eine gute Diversifikation so wichtig ist. Nutze dieses Wissen, um dir in Zukunft ein gut diversifiziertes Portfolio aufzubauen.

Bis zur nächsten Woche,

Carsten Elfers